Das Dorf Fiss

Fiss in Tirol

Das idyllische Dorf Fiss liegt nahe dem Dreiländereck Österreich-Schweiz-Italien im oberen Inntal, auf einem 600 m über dem Inntal gelegenen Plateau auf 1.436 m Seehöhe. Es ist das mittlere und höchstgelegene der 3 Dörfer am Sonnenplateau, nebst Serfaus westlich und Ladis im Osten. Klimatisch liegt es besonders begünstigt durch die Abschirmung der Berge vom kalten Norden und daher verstärktem südlichen Einfluss. Nicht umsonst hatte Fiss einst den höchst gelegenen Weizenacker Tirols. Durch die weite Öffnung des Inntales ziehen die meisten Gewitter entweder südlich oder nördlich am Dorf

vorbei und lassen bei uns die Sonne scheinen. Daher kommen die 2000 Sonnenstunden im Jahr.

Fiss hat den Charakter eines rätoromanischens Haufendorfes. Im Ortskern befinden sich noch einzelne Bauernhöfe aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. eroberten die Römer unser Alpenland und gaben ihm den Namen Rätien. Durch die Verbindung mit den Ureinwohnern ging daraus das Volk der Rätoromanen hervor. Die Römer bauten eine Straße von der Talsole über das Plateau. Bei Tösens ist heute noch die alte Römerbrücke zu bestaunen. Auch bauten sie massive Häuser statt der bisherigen einfachen Holzhütten.    

Der Name Fiss dürfte aus dem lat. Fossa (=Graben) oder dem indogermanischen „fussi“ Schlag (Kahlschlag) stammen.

Laut Forschern wurde auf dem Komperdell schon vor 4.000 Jahren eine planmäßige Weidewirtschaft betrieben. Flurnamen weisen auf keltische Siedler. Die älteste Jahreszahl 1459 steht über dem Kerkergitter des damaligen Gerichtsgebäudes (beim Hackl's Kaller).

 

Meilensteine in der Entwicklung von Fiss

  • 1286  der Ort „Füsse“ wurde erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1310  eine kleine Kirche wurde eingeweiht.
  • 1717  die Kirche wurde auf die heutige Größe erweitert.
  • 1928 bekam Fiss eine Zufahrtstraße vom Tal herauf, vorher gab es nur einen schmalen Karrenweg für Ochsengespanne.
  • 1941 und Folgejahre: Bau einer Materialseilbahn von Ried nach Fiss. Erster Traktor mit Anhänger im Dorf.
              Bau von 7  Höfen im Rahmen des deutschen Aufbauprojektes – Fiss sollte zum Musterdorf werden.
  • 1958 wurde der erste Schlepplift - ein Pendellift mit zwei Bügeln, von vier Einheimischen gekauft und bis 1969 betrieben.
  • 1967 Der erste Einser-Sessellift auf die Möseralm sowie der Schlepplift zum Sattelkopf und der Rastlift wurden gebaut.
  • 1972 wütete ein Großbrand in Fiss. Vier Wohnhäuser mit Wirtschaftsgebäuden wurden dabei vollkommen zerstört. 
  • 1974 Der 3 km lange Einser-Sessellift von Ladis nach Fiss wurde gebaut.
  • 1980 Fertigstellung der 1. Sektion der Schönjochbahn bis zum Steinegg.
  • 1981 Bau der 2. Teilstrecke bis zum Schönjoch und Schlepplifte auf der Nordseite.
  • 1999 erfolgte der Zusammenschluss der Skigebiete Fiss mit Serfaus zur heutigen „Skidimension Serfaus-Fiss-Ladis

Nach dem 2. Weltkrieg wird Fiss ein beliebter Sommerferienort. Mit dem Bau der ersten Liftanlagen nahm die Entwicklung als Wintersportort ihren Anfang. In den letzten Jahren wurden die Liftanlagen ständig weiter ausgebaut und erneuert und zählen heute zu den modernsten im Alpenraum.

Ein besonderes Ereignis ist das alle 4 Jahre, Ende Jänner, stattfindende Blochziehen. Seit einigen Jahren ist dieser Fasnachtsbrauch auch als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe eingetragen. Ein ca. 40 Meter langer Zirbenbaum mit Ästen wird auf Schlitten durch das Dorf gezogen. Es ist ein Schauspiel der guten gegen die bösen Kräfte der Natur, der Kampf gegen die Bürden des Winters und das Herbeisehnen des Frühlings.